Nachrichten aus dem Projekt

Nachrichten aus dem Projekt

Pflanzenvermehrungsstation des NABU Rheinland-Pfalz (Foto: NABU)
Pflanzenvermehrungsstation des NABU Rheinland-Pfalz (Foto: NABU)

Die Saison 2016 in der Pflanzenvermehrungsstation des NABU Rhein­land-Pfalz geht zu Ende – nun ist es an der Zeit, Bilanz zu ziehen.
In der „Arche Noah für seltene Pflanzen“ wurden in diesem Jahr weit mehr als 2.500 Setz­linge ver­schie­dener Strom­tal­wiesen- und anderer Arten kultiviert. Wie bereits in den ver­gangenen zwei Jahren wurde ein Großteil dieser Jung­pflanzen direkt im Raum Bingen ausgepflanzt – in dieser Saison wurden viele der ge­zo­ge­nen Setz­linge zur Re­na­tu­rie­rung einer ehemals als Mira­bellen­feld genutzten Strom­tal­wiese in den Binger Rhein­auen heran­ge­zogen und mit großem Engage­ment von den Schul­klassen des Pflanzen­retter-Projektes einge­pflanzt.

Pyramidenorchis in der Saalbachniederung (Quelle: NABU Hambrücken)
Pyramidenorchis (Quelle: NABU Hambrücken)

In der Saalbachniederung nordwestlich von Bruchsal finden Baggerarbeiten im Zeichen des Naturschutzes statt, damit hier neuer Lebensraum für gefährdete Arten entstehen kann. „Dazu vergrößern wir eine vorhandene kleine Flachwasserzone und legen eine weitere an“, berichtet Michael Hug vom Bühler Institut für Landschaftsökologie und Naturschutz. Dazu wird eine etwa 12.850 Quadratmeter große Fläche rund 30 Zentimeter tiefer gelegt. Nach Regenfällen und bei Hochwasser wird das Gelände überschwemmt.

Schulleiter Thomas Dornblüth, Michal Lang (Fachbereich Naturwissenschaften) und Dr. Katrin Fritzsch (NABU-Projektleiterin „Lebensader Oberrhein“) (Quelle: Anja Preiss)
Naturschutz-AG in Durmersheim (Quelle: Anja Preiss)

Die Naturschutz-AG des Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums Durmersheim beschäftigt sich regel­mäßig jede Woche mit verschiedenen Facetten des Themas biologische Vielfalt – direkt vor ihrer Schultür im Biodiversitäts-„Hotspot“ am nördlichen Oberrhein. „Lebensader Oberrhein“ unterstützt die AG sowohl fachlich als auch personell, so dass die freie Mitarbeiterin des Naturschutzzentrums Karlsruhe-Rappenwört (NAZKA), Tanja Hofmeister, die 25 Schülerinnen und Schüler fachkundig begleiten kann.

Projekt beim BNE-Netzwerktreffen im Rahmen der Deutsch-­Franzö­sisch-­Schweizer­ischen Ober­rhein­konfe­renz
Projekt beim BNE-Netzwerktreffen

Am 28. November 2016 fand in Freiburg das erste Netz­werk­tref­fen zum Thema Bil­dung für Nach­haltige Ent­wick­lung (BNE) be­ziehungs­weise Édu­cation au développe­ment durable (EDD) im Rahmen der Deutsch-­Franzö­sisch-­Schweizer­ischen Ober­rhein­konfe­renz statt. Vor rund 40 teil­nehmen­den Organi­sa­to­ren und Multi­plika­toren infor­mierte das Pro­jekt „Lebens­ader Ober­rhein - Natur­viel­falt von nass bis trocken“.

Projekt beim Regionalparkforum (Quelle: NABU Neumünster)
Projekt beim Regionalparkforum (Quelle: NABU Neumünster)

Beim 6. Regionalparkforum des Regionalparks Rhein-Neckar in Mannheim wird auch das Projekt "Lebensader Oberrhein" Thema sein - unter dem Titel "Beitrag zur Weiter­ent­wicklung der Naturpotentiale in der Region". Die im Rah­men des Projekts erarbeiteten Ergebnisse und Kon­zepte sollen langfristig in der Region verankert wer­den und in die Regionalplanung und -entwicklung der Metropolregion einfließen, die mit 2,3 Millionen Einwohnern der siebtgrößte Wirtschaftsraum Deutsch­lands ist.

Biodiversitätsbotschafter Frank-Thomas Nürnberg im Einsatz (Quelle: NABU/Gerhard Stelz)
Biodiversitätsbotschafter Frank-Thomas Nürnberg im Einsatz (Quelle: NABU/Gerhard Stelz)

Naturschutz als Ausgleich
Frank-Thomas Nürnberg hat 2016 an der Biodiversitäts­bot­schaf­ter-­Ausbildung teilgenommen und engagiert sich im Hirsch­acker­wald bei Schwetzingen als „Projekt­bot­schafter“. Der Physiker ist seit vier Jahren NABU-Mitglied. Dem 60-Jäh­rigen, der auch die Schutzgebietsbetreuer-Ausbildung beim NABU absolviert hat, ist es wichtig, sein Wissen über die Natur am Oberrhein stetig zu vertiefen – und anderen Interessierten Möglichkeiten anzubieten, die Natur vor der Haustür besser kennenzulernen.

Biodiversitätsbotschafterin Annette Volz im Oberwald (Quelle: Günter Volz)
Biodiversitätsbotschafterin Annette Volz im Oberwald (Quelle: Günter Volz)

Märchen und Naturerlebnis
Annette Volz hat am ersten Biodiversitätsbotschafter-Kurs teil­ge­nom­men. Die Mär­chen­erzählerin sagt von sich: „Ich bin in Rüppurr, einem grünen Stadt­teil Karls­ruhes, in der Garten­stadt in der Nähe des Ober­waldes aufge­wachsen und lebe auch heute noch hier. Als Kind war ich viel draußen und habe mich da schon für die Natur interessiert. Biologie war mein zweites Lieb­lings­fach in der Schule. Aber erst die Märchen­arbeit führte zu einer inten­siven Beschäfti­gung mit der Natur. Durch die Bio­diversi­täts­bot­schafter­aus­bildung wurde dies noch verstärkt und ich kam so auch zum NABU. Ich gehe heute viel bewusster und beobach­tender durch die Welt.“

Baggerarbeiten für den Naturschutz (Quelle: NABU)
Baggerarbeiten für den Naturschutz (Quelle: NABU)

Mitte November wurden insgesamt fünf Tümpel im Natur­schutz­gebiet „Fulder Aue –Ilmen Aue“ in Bingen von un­er­wünsch­tem Gehölz­auf­wuchs befreit. Die hohen Gehölze an den Rändern der Gewässer beschat­teten deren Wasser­körper stark und der vermehrte Laub­eintrag beschleunigte die Verlandung der Tümpel. Um die Klein­ge­wässer weiter als Fort­pflan­zungs­stätte für Amphi­bien zu sichern, wurden nun die Gehölze ent­fernt. Es handelte sich ins­be­sondere um Weiden und Pappeln.

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