Reaktivierung des „Ur-Erbsengrabens“ im Hasslocher Wald
Unter anderem auf Initiative des NABU wurde im Jahr 2013 eine fossile Bachstruktur an das System des Erbsengrabens, eines Seitengewässers des Speyerbachs, angeschlossen. Im Frühjahr 2015 konnte eine enorme Anzahl an Amphibien (Laichballen und Jungtiere) gefunden werden.
Im Rahmen des Projektes Lebensader Oberrhein werden flankierende Maßnahmen durchgeführt, die zu einer Verbesserung der Feuchtgebiete im Hasslocher Wald führen. Eine ca. 300m lange Senke, der so genannte Hufeisenteich, wurde dank der Reaktivierung des fossilen Bachlaufs wieder mit Wasser gefüllt. Viele Amphibien nutzen die neu entstandenen Gewässer 2014 als Laichgebiet. Der ansteigende Wasserspiegel im Teilgebiet Mittelwald machte es erforderlich, dass durch den Forst einige Wege stabilisiert werden mussten, da aufgrund der Vernässung, die Statik der Wege bedroht war.
Zwei weitere Senken im Hasslocher Wald wurden 2014 an das Wassersystem „Ur-Erbsengraben“ durch einen Querstich angeschlossen. Dabei wurden 2 Stahlrohre als Wegekreuzungen eingebaut und ein weiteres Rohr mit Flansch (abschraubbare Dichtung) ehrenamtlich vom NABU Neustadt und einer Gruppe Firmlinge verlegt. Dieses Rohr kann außerhalb der Amphibien-Fortpflanzungsmonate (Februar bis Juni) geschlossen werden, so dass die beiden Senken nicht ganzjährig Wasser führen. Hierdurch wird verhindert, dass sich ein ganzjähriger Fischbesatz etabliert.
Des Weiteren wurde ein Sand-Kiespfropf an der Wooglache II hergestellt, welcher auch im Frühjahr eine Besiedelung durch Fische in dieser Senke verhindert. So können dort junge Amphibien sich von Fressfeinden abgeschirmt entwickeln. Der Probebetrieb wurde um ein weiteres Jahr verlängert, da die frisch angelegten Senken in ihrer Wirkung vor einer Dauergenehmigung auch erst einmal beobachtet werden sollen.
Projektträger der Maßnahmen in der Speyerbachniederung ist der NABU Landesverband Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit der NABU-Gruppe Neustadt (Ansprechpartner Herr Martin Grund). Für den Bereich Ordenswald bleibt der NABU Neustadt zukünftiger Ansprechpartner. Genehmigungsinhaber und zukünftiger Ansprechpartner für den Bereich Erbsengraben (helleres Blau in der Karte oben) ist die Gemeinde Haßloch in Zusammenarbeit mit dem NABU Haßloch.
Übersichtskarte zum Gewässersystem (oben):
dunkles Blau „Altbach“ (Nummern 1-3) und süd-östlich in hellerem Blau „Ur-Erbsengraben“ („Flußgraben“) (Nummern 4-11)
(Anklicken vergrößert)