Gewässer & Feuchtgebiete
Kleingewässer
Feuchte Senken und Tümpel stellen im Hotspot „Nördliche Oberrheinebene und Hardtplatten“ einen wichtigen Lebensraum dar.
Der Bau von Deichen, die Erweiterung von Siedlungs- und Gewerbeflächen haben den natürlichen Überflutungsraum im Laufe des letzten Jahrhunderts drastisch reduziert. Prozesse der Auendynamik wie Ufererosion, Auskolkungen und Formung von Rinnen und Schluten sind nur noch selten möglich. Kleingewässer und naturnahe Feuchtgebiete sind auch in der Rheinaue rar geworden. Auch in Siedlungsbereichen oder durch die Flächennutzung für die Landwirtschaft wurden Kleingewässer verdrängt. Einst typische Arten wie Moorfrosch, Laubfrosch und Knoblauchkröte sind teilweise vom Aussterben bedroht.
Hier setzt das NABU-Projekt Lebensader Oberrhein mit der Schaffung oder Verbesserung von zahlreichen Kleingewässern an. Sie sollen auch als Trittsteine bei der Wiederausbreitung seltener Tier- und Pflanzenarten dienen.
Nördlich von Geinsheim, zwischen Neustadt und Speyer gelegen, durchfließt der Speyerbach das Naturschutzgebiet Lochbusch-Königswiesen. Südlich des eigentlichen Bachlaufs durchzieht ein kilometerlanges Grabensystem die von Grünland geprägte Landschaft: es ist das Gebiet der ehemaligen Wiesenbewässerungsgenossenschaft Geinsheim.
Die von Martin Grund vom NABU Neustadt vorangetriebene Idee war das Grabensystem wieder mit dem Speyerbach zu verbinden. Hierbei wird eine verträglich Menge Wasser des Speyerbachs in das Grabensystem geleitet und füllen das Grabensystem und angrenzenden Feuchtlebensräume. Moorfrosch, Feuchtwiesenpflanzen und Vögel extensiver Wiesen profitieren davon.
Ein Folgeprojekt, der Anschluss des Nellenbaches, ermöglicht die Vernässung der südlicher zwischen dem Golfclub Pfalz und der Aumühle gelegenen Waldflächen bei Geinsheim und Haßloch.