Ziegenmelker trifft Laubfrosch
Vielfältiger hätte die vorerst letzte gemeinsame Exkursion der baden-württembergischen Biodiversitätsbotschafterinnen und -botschafter kaum sein können. Ganz im Sinne des länderübergreifenden Charakters des Projekts ging es nach Rheinland-Pfalz.
Zunächst wurde den künftigen Biodiversitätsbotschafterinnen und -botschaftern aus Baden-Württemberg die Reaktivierung der Wässerwiesen am Speyerbach in der Südpfalz vorgestellt. Martin Grund vom NABU erläuterte kenntnisreich und lebhaft den Weg des Wassers, das heute wieder auf einer Lauflänge von rund zehn Kilometern Wiesen bewässert und trocken gefallene Feuchtgebiete reaktiviert. Moorfrosch und Kammmolch sind nur einige der Nutznießer dieser Initiative, die sehr eindrücklich das Motto des gesamten Hotspot-Projekts vor Augen führt: „Naturvielfalt von nass bis trocken“. Das neu gespeiste Gewässersystem fließt nämlich durch einen trockenen Kiefernwald und führt heute zur Nachbarschaft sehr verschiedener Lebensräume mit Bewohnern, die unterschiedlicher kaum sein können: Ziegenmelker trifft Laubfrosch!
Das Projekt „Eichen für die Ewigkeit“ war ein weiteres Exkursionsziel. Mit Geldern aus dem BBV-Projekt hat der NABU 200 alte Eichen und andere Bäume gekauft, um sie der forstlichen Nutzung zu entziehen. Damit bekommen diese Bäume die Chance, ihr natürliches Alter von mehreren Hundert Jahren zu erreichen und nicht vorzeitig gefällt zu werden. Von diesem Projekt profitieren unzählige Vögel, Insekten, Fledermäuse sowie Pilze und auch Mikroorganismen, die gerade diese (ur-)alten Bäume als Lebensraum besiedeln beziehungsweise benötigen. Neben der Qualität als Habitat haben diese alten Bäume auch einen hohen ästhetischen Wert: Es sind Bäume, wie sie die Landschaftsmaler der Romantik verewigt haben.
Hier finden Sie weitere Informationen zur Ausbildung von Biodiversitätsbotschafterinnen und -botschaftern in Baden-Württemberg.