Umweltminister besucht Biodiversitäts-Hotspot

Umweltminister besucht Biodiversitäts-Hotspot

Umweltminister Franz Untersteller im Hotspot (Quelle: NABU/Bonhaus)
Umweltminister Franz Untersteller im Hotspot (Quelle: NABU/Bonhaus)

Beim Besuch im Biodiversitäts-Hotspot am Oberrhein hat sich Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller selbst ein Bild von den Naturschutzerfolgen gemacht, die der NABU seit dem Start 2013 mit dem Projekt Lebensader Oberrhein für die Sandlebensräume mit ihrer weit über die Landesgrenzen hinaus bedeutsamen Artenvielfalt bereits erzielt hat.

Charakteristische „Sandarten“ wie Sandgünsel oder Zypressenwolfsmilch leuchteten beim rund zweistündigen Rundgang mit Projektleiterin Dr. Katrin Fritzsch und dem NABU-Landesvorsitzenden Johannes Enssle, Wildbienen schwirrten herum und Gebietskenner Wolfgang Dreyer vom NABU Mannheim berichtete vom ersten Ruf der Heidelerche nach vier Jahrzehnten Abwesenheit. Der Umweltminister betonte: „Nur so kann die Artenvielfalt für die nächsten Generationen erhalten werden." Früher habe es den Slogan „Baum ab, nein danke“ gegeben, jetzt könne es auch heißen „Baum ab, ja bitte". Für eine Vielfalt an Arten brauche es eine Vielfalt an Lebensräumen. Und so könnten auch Baumfällungen das Mittel der Wahl sein, um die biologische Vielfalt zu bewahren. Wichtig sei es, diesen Paradigmenwechsel zu erklären. Dazu brauche es Information, die zum Beispiel mit Tafeln und dem Einsatz von Projektbotschafterinnen und -botschaftern im Rahmen des Projekts vorbildlich erfolge. Er selbst hoffe auf Verständnis. „Wenn es aber nicht funktioniert, müssen wir halt Maßnahmen ergreifen. Wir werden kontrollieren müssen, damit der Schutzzweck erreicht wird“, stellte Untersteller klar.

Zum Abschluss stand der Besuch der Beweidungsflächen im Südwesten des Hirschackers auf dem Programm, wo Ziegen und Schafe als „tierische Landschaftspflegerinnen“ Anfang Mai ihre Arbeit aufgenommen haben. Die Burenziegen und Coburger Fuchsschafe kamen zur Begrüßung wie bestellt aus dem Unterholz hervor. Hier sind sie im Einsatz, um zu verhindern, dass Traubenkirsche, Brombeere oder Weißdorn die geschützten Sandlebensräume überwuchern. Sie kümmern sich um eine Fläche von knapp sechs Hektar, die zum Schutz der Tiere mit einem rund einen Kilometer langen Zaun eingefasst ist.

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