Schüler waren als „Pflanzen­retter“ aktiv

Schüler waren als „Pflanzen­retter“ aktiv

8. Klasse des Schlossgymnasiums Mainz (Foto: NABU)
8. Klasse des Schlossgymnasiums Mainz (Foto: NABU)

„Das hat echt Spaß gemacht!“ lautete der Kommentar eines Schülers, nachdem er mit Hilfe eines Pflanzenstechers zahlreiche Löcher in den Boden gegraben hatte. Gedacht sind solche Löcher für viele kleine Pflänz­chen, die zuvor in der Vermehrungsstation des NABU groß gezogen wurden.

351 seltene Pflanzen konnten so bereits am 05.10.2015 von 27 Schülern der 6.Klasse und 25 Schülern der 8. Klasse des Schlossgymnasiums in Mainz zusammen mit ihren Lehrern Herr Becker und Frau Rörig ausge­pflanzt werden. Auf einer ehemaligen Gemüseanbaufläche in der Nähe des Mombacher Rheinufers soll sich eine artenreiche Stromtalwiese entwickeln. „Die Schüler waren schneller als wir gedacht haben“, freute sich Projektmitarbeiterin Daniela Schaefer-Krolla über so viele fleißige Hände.

Eine weitere Auspflanzaktion fand am 04.11.2015 auf einem vom NABU aufgekauften, ehemaligen Mirabellen-Obstfeld in Bingen-Gaulsheim statt. Besonders viel Spaß hatten die 23 Schüler der Klasse 6e des Sebastian-Münster-Gymnasiums bei der Verteilung eines Heuballens auf der Fläche. Dabei lernten sie die Vermehrung typischer Stromtalwiesenarten durch die sogenannte Mahdgutübertragung auf sehr anschauliche Art und Weise kennen. Tatkräftig unterstützt wurden die Schüler von ihren Lehrern Herrn Krahwinkel und Frau Epple-Reinheimer.

Die Auspflanzaktionen waren der Höhepunkt des Pflanzenretter-Projektes. Zuvor hatten die Schüler bereits an 2 Terminen von März bis Juni vier Pflanzenarten ausgesät und pikiert. Zu den Pflanzenarten gehörten der Kanten-Lauch, der Langblättrige Ehrenpreis, die Gelbe Wiesenraute und der Große Wiesenknopf, alles typische Stromtalwiesenarten. Die Schüler konnten dabei die Entwicklung der Pflanzen vom Samenkorn über die Keimlinge bis hin zur ausgewachsenen Pflanze genauestens verfolgen und selbst im Naturschutz aktiv werden. „Dadurch bleibt das Gelernte viel besser im Gedächtnis“, weiß NABU-Umweltpädagogin Heike Hofmann, die das Projekt mit begleitet hat.

Die „Pflanzenretter“ sind Teil des Projektes „Lebensader Oberrhein“. Ziel ist der Erhalt und die Entwicklung der biologischen Vielfalt am Oberrhein. Dazu gehört auch die Entwicklung von einst typischen Stromtalwiesen auf den Überflutungsflächen des Rheins. Diese besonders artenreichen Wiesen sind mittlerweile selten geworden. Dank der Mithilfe der Schüler können sich bald wieder nicht nur zahlreiche Spaziergänger, sondern auch viele Insekten an der Blütenpracht solcher Stromtalwiesen erfreuen.

Für 2016 ist wieder eine Zusammenarbeit mit verschiedenen Schulen im Rahmen des Pflanzenretter-Projektes geplant. Bei Interesse melden Sie sich beim Naturschutzzentrum Rheinauen.

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