Pilotprojekt vor der Haustüre: Entdeckerspaziergang durch die Schwetzinger Hardt
Langfristiges Ziel sei es, offene Sandlebensräume zu schaffen und miteinander zu vernetzen. Im Winter 2014 hatte der NABU gemeinsam mit ForstBW hierfür erste Naturschutzmaßnahmen auf dem „Saupferchbuckel“ bei Walldorf durchgeführt: An zwei Stellen wurden Bäume gerodet und das Wurzelwerk aus dem Boden entfernt. "Jetzt sind Sandflächen frei. Hier kann sich allmählich die Natur entfalten“, erläuterte Katrin Fritzsch während des "Entdeckerspaziergangs". Es werde beobachtet und dokumentiert, wie sich die Lebensräume entwickeln und welche Tier- und Pflanzenarten sich ansiedeln.
Der NABU-Pflegetrupp und Waldarbeiter von ForstBW tragen dafür Sorge, dass die Flächen gehölzfrei bleiben. Das heißt zum Beispiel, dass Kermesbeere und Traubenkirsche entfernt werden, wenn sie den Sand zu überwuchern drohen. „Es ist wichtig sich darum zu kümmern, dass die Entwicklung in der Anfangsphase in die richtige Richtung geht“, sagte Fritzsch. „Insofern ist das Ganze im Moment pflegeintensiver als in den Folgejahren, wenn sich Sandrasen ausgebildet hat.“
Im Frühjahr konnte man bereits beobachten, wie wertvoll die Sandflächen für Insekten sind. „Es hat vor Wildbienen nur so gewimmelt“, berichtete Volker Späth, Leiter des NABU-Instituts in Bühl. Während der Exkursion konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer weitere Tiere beobachten, die die Sandflächen bereits als Lebensraum entdeckt haben, etwa die Blauflügelige Ödlandschrecke oder Zauneidechsen beim Sonnen. Volker Späth erläuterte, dass die Pflanzenwelt länger braucht um sich anzusiedeln. „Einzelne Arten, die in der Umgebung in lichten Bereichen wachsen und quasi auf diese Flächen gehören, sind aber schon da. Zum Beispiel die Rundblättrige Glockenblume und der Aufrechte Ziest. Wir können die Wiederbesiedelung unterstützen, indem wir Heudrusch – also Mähgut inklusive der reifen Samen – aus der Umgebung auf den Sandflächen verteilen.“