Neuer Außenbereich für Europäische Sumpfschildkröte im SEA LIFE Speyer eröffnet
NABU-Projekt: Wiederansiedlung der Europäischen Sumpfschildkröte
Mainz/Speyer, 15.06.2015 – Der neue Außenbereich für die Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) im SEA LIFE Speyer wurde am 15.06.15 gemeinsam vom Vorsitzenden des NABU Rheinland-Pfalz, Herrn Siegfried Schuch, und dem Managementteam des SEA LIFE Speyer eröffnet. Seit Herbst 2014 entstand hier ein passendes Biotop mit abgestimmten Wassertiefen, Rückzugsorten und Eiablageplätzen auf 180 m2.
Bereits im Jahr 2008 hat der NABU Rheinland-Pfalz, nachdem die erforderliche Genehmigung erteilt wurde, mit dem Projekt "Wiederansiedelung der Europäischen Sumpfschildkröte im Bobenheim-Roxheimer Altrheingebiet" begonnen. Über 80 Jungschildkröten konnten bisher im Gewässer bei Roxheim ausgewildert werden. Über das Projekt „Lebensader Oberrhein – Naturvielfalt von nass bis trocken“ soll nun das Projektgebiet erweitert werden: Zunächst werden dazu weitere Flächen ermittelt, die für eine Auswilderung geeignet sind. Ausgewildert werden jedoch nur Tiere, die von ausgewählten Züchtern stammen. „Es ist enorm wichtig, dass es sich um Tiere handelt, die der bei uns ehemals heimischen Unterart angehören“, informiert Cosima Lindemann, Naturschutzreferentin beim NABU Rheinland-Pfalz. Diese Tiere seien beispielsweise am besten an die klimatischen Bedingungen in Deutschland angepasst, so Lindemann weiter.
Das SEA LIFE Speyer ist seit Beginn des Projektes offizieller Partner des NABU Rheinland-Pfalz. Hier werden die vom Züchter stammenden Sumpfschildkröten der einheimischen Unterart so lange betreut, bis sie groß genug für die Auswilderung sind. Groß genug heißt in diesem Fall etwa handtellergroß. „Bei dieser Größe wird der Druck, Prädatoren wie Fuchs, Dachs oder Waschbär zum Opfer zu fallen, reduziert“, erklärt Cosima Lindemann. Im naturnahe gestalteten Außengehege werden etwa 50 Sumpfschildkröten auf ihre Auswilderung warten. Ein geschlossener Wasserkreislauf mit Wasserfall und unterschiedlichen Wassertiefen dazu Baumwurzeln, Ästen und Pflanzen bilden die Altrheinarme nach.
Fotos: Cosima Lindemann, NABU. (Anklicken zeigt die Fotos in Vergrößerung)