Leben am Straßenrand
Vor vier Jahren wurden sieben Pflanzenarten der sandigen Standorte an einer großen Straßenkreuzung in Ingelheim ausgepflanzt. Die Kreuzung liegt mitten in den Ingelheimer Kalkflugsanden. Mit der Auspflanzaktion war die Fragestellung verbunden, inwieweit sich seltene Sandpflanzen im Einflussbereich der Straße und der dort herrschenden Einflüsse bzw. der üblichen Pflege des Straßenbegleitgrüns behaupten können. Auf zwei Teilflächen wurde damals ausgepflanzt.
Eine Kontrolle der Flächen hat nun gezeigt, dass sich zumindest auf einer der Teilflächen alle sieben Arten behaupten konnten. In verringerter Stückzahl konnten das Haar-Pfriemengras, die Sand-Silberscharte, die Steppen-Wolfsmilch und das Büschelige Gipskraut nachgewiesen werden. Eine größere Anzahl davon blühend und in guter Verfassung. Die Rispen-Flockenblume und der Zwerg-Schneckenklee fühlten sich vor Ort so wohl, dass die Individuenzahl zugenommen hat.
Der Versuch wirbt für eine standortgerechte Begrünung von Verkehrswegen und zeigt, dass sogar seltene Pflanzen sich an solchen Extremstandorten behaupten können.