Hundewiese entlastet Hirschacker

Hundewiese entlastet Hirschacker

Heidelerche (Quelle: Dietmar Nill)
Heidelerche (Quelle: Dietmar Nill)

Nahe dem Hirschackerwald zwischen Schwetzingen und Mannheim – einer der Schwerpunkte der „trockenen“ Naturschutzmaßnahmen im baden-württembergischen Teil des Hotspots – ist eine offizielle „Hundewiese“ eröffnet worden. „Wir sind froh über diese potenzielle Entlastung des Naturschutzgebiets“, sagt Katrin Fritzsch.

Der Hirschackerwald ist ein Naherholungsgebiet mit außergewöhnlich hohem Naturschutzwert – FFH-, Natur- und Landschaftsschutzgebiet sowie Teil des Nationalen Naturerbes. Hier sind viele seltene und geschützte Tier- und Pflanzenarten zu Hause – noch. Der NABU hat im Hirschacker im Rahmen von Lebensader Oberrhein seit 2014 in enger Zusammenarbeit mit Behörden und verschiedenen Partnern Naturschutzmaßnahmen realisiert.

Seitdem sind auch Projektbotschafterinnen und -botschafter im Einsatz, die Besucherinnen und Besucher über die Einzigartigkeit des Gebiets informieren. Bei ihren Touren durch den Hirschacker klären die Botschafter/-innen bei Bedarf auch Hundehalterinnen und -halter darüber auf, warum es wichtig ist, Hunde anzuleinen und nicht querfeldein unterwegs zu sein:

  • Durch freilaufende Hunde  werden gefährdete Vogelarten wie Heidelerchen oder Ziegenmelker, die ihre Nester auf dem Boden bauen, massiv gestört. Das kann bis zum Tod des Nachwuchses führen, wenn Elternvögel Jungtiere schutzlos zurücklassen müssen. Zudem kann Hundekot zur Überdüngung des Bodens führen. Die Folge: Seltene Pflanzenarten wie Sandstrohblume oder Federgras, die nur auf natürlich nährstoffarmen Böden wachsen können, haben keine Chance mehr und werden von Brennnessel und Co. verdrängt.
  • Wer querfeldein unterwegs ist, läuft mit jedem Schritt Gefahr, versehentlich stark bedrohte Pflanzen zu zertreten. Geschieht das, bevor diese ihre Samen abgeworfen haben, sind die Arten im Hirschacker womöglich unwiederbringlich verloren. Dazu kommt: Als ehemaliges Militärgelände ist der gesamte Hirschacker Kampfmittelverdachtsgebiet. Es ist also nicht auszuschließen, dass Munitionsreste im oder auf dem Boden liegen.

Auch seitens der Gebietsbesucher/-innen gab es schon länger den Wunsch nach einem Ort, an dem Hunde gefahrlos frei laufen können. Das hat jetzt geklappt: Die Stadt stellt ihren Bürgerinnen und Bürgern eine Fläche in der Nähe zur Verfügung. „Es ist eine große Bereicherung, dass es jetzt diese Möglichkeit gibt, die vierbeinigen Begleiter frei springen zu lassen“, betont Katrin Fritzsch, NABU-Projektleiterin für den baden-württembergischen Teil von „Lebensader Oberrhein“.

Weitere Informationen dazu gibt es im Bericht der Schwetzinger Zeitung sowie auf der Homepage der Hundewiese Schwetzingen.

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