Europäische Weinrebe auf der Naturerlebnisfläche „Auenland“
Die ursprünglich am Oberrhein in den Auwäldern weitverbreite Europäische Weinrebe (Vitis sylvestris) ist fast vollständig verschwunden und steht kurz vor der Ausrottung. Eines der letzten größeren natürlichen Vorkommen, das bis in die Gegenwart überdauert hat, liegt unweit von Karlsruhe auf der Halbinsel Ketsch.
Um die Weinrebe vor dem Aussterben zu bewahren wurde im Botanischen Garten Karlsruhe eine Erhaltungskultur der Europäischen Weinrebe angelegt. Dazu wurden in einem von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) geförderten Projekt vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zusammen mit dem Aueninstitut in Rastatt die verbliebenen Wildreben der Rheinebene genau kartiert, davon Stecklinge gewonnen und diese im Botanischen Garten vermehrt. Die Stecklinge werden nun in mehreren Kampagnen an geeignete Stellen im Auwald ausgebracht.
Seit März 2018 beheimatet die Naturerlebnisfläche „Auenland“ in Bingen nun auch 10 Exemplare der Europäischen Weinrebe aus der Karlsruher Erhaltungskultur. Es handelt sich um 5 männliche sowie 5 weibliche Stecklinge. Künftigen Besucherinnen und Besuchern der Naturerlebnisfläche wird dort die einmalige Möglichkeit in Rheinhessen geboten, die Stamm-Mutter unserer Weinpflanzen zu erleben.