Deiche im Fokus
Um den Wert der Deiche für den Erhalt der biologischen Vielfalt ging es beim zweiten länderübergreifenden Fachaustausch im Rahmen des Projekts „Lebensader Oberrhein“. Rund 20 Fachleute aus den beteiligten Bundesländern waren dazu am 11. November im rheinland-pfälzischen Neupotz zusammengekommen. Auf einer Länge von fast 360 Kilometern erstrecken sich entlang des Rheins zwischen Bingen und Iffezheim Dämme. Sie dienen dem Hochwasserschutz – bieten aber auch, als trockene Standorte in der ansonsten nassen Umgebung, wertvolle Sonderwuchsorte, etwa für orchideenreiche Magerrasen. Und damit Lebensraum für eine ganze Reihe von Tierarten.
Mittels eines länderübergreifenden Monitorings untersucht der NABU die Artenvielfalt der Deiche. In den drei Hotspot-Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz werden dazu auf bestimmten Flächen Vegetation und – stellvertretend für andere Arten – Wildbienen-Bestände erhoben. Ziel ist es, auf dieser Grundlage einen Leitfaden für eine naturschutzkonforme Deichunterhaltung zu erstellen: Damit die Deichpflege den Anforderungen des Hochwasserschutzes genügt – und zum Schutz der biologischen Vielfalt beiträgt.
In Neupotz stellte das Institut für Landschaftsökologie und Naturschutz (ILN) den Vertreterinnen und Vertreter von Naturschutzverwaltung, Wasserwirtschaft und NABU die Ergebnisse und Erfahrungen aus dem ersten Monitoringjahr vor.