Ausstellungseröffnung: Lebens­raum bedrohter Arten ist wert­volles Kulturerbe

Ausstellungseröffnung: Lebens­raum bedrohter Arten ist wert­volles Kulturerbe

Heidelerche, Foto: Dietmar Nill
Heidelerche, Foto: Dietmar Nill

P r e s s e m i t t e i l u n g, NABU Baden-Württemberg, 08. Juli 2014

Lebensraum bedrohter Arten ist wertvolles Kulturerbe

Ausstellungseröffnung „Lebensader Oberrhein – Naturvielfalt von nass bis trocken“

Schwetzingen – Im Schwetzinger Rathaus informiert ab 8. Juli 2014 für rund zwei Wochen eine Aus­stellung über das Projekt „Lebensader Oberrhein – Naturvielfalt von nass bis trocken“.

Ziel des Gemeinschaftsprojekts der NABU-Landesverbände Baden-Württem­berg und Rhein­land-Pfalz ist es, mit gezielten Maß­nahmen­paketen die Lebens­räume bedrohter Arten zu fördern. In und um Schwetzingen gibt es eine ganze Reihe dieser besonderen Lebens­räume: zum Beispiel die offenen und halb­offenen Binnen­dünen, in denen Heide­lerche, Sand­stroh­blume, Sand­silber­scharte und viele andere Tier- und Pflanzen­arten zu Hause sind.

„Viele wissen, dass Schwetzingen mit dem Schlossgarten ein wertvolles Kulturerbe beherbergt. Ich wünsche mir, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger in der Aus­stel­lung entdecken, dass Lebensräume wie unsere Binnen­dünen ein vielleicht genauso wertvolles Kulturerbe sind“, erläutert Ober­bürger­meister Dr. René Pöltl, weshalb die Stadt das Projekt unterstützt. „Es ist ein wichtiges Signal, dass die Stadt Schwetzingen Ver­ant­wortung über­nimmt und sich dafür einsetzt, ihr bedeutsames Kultur­erbe zu erhalten und zu fördern – den Schloss­garten mit Schloss genau wie die Binnen­dünen“, betont Andre Baumann, Vor­sitzen­der des NABU Baden-Württem­berg.

Die Binnendünen gehören zu den Lebensräumen, die den nördlichen Oberrheingraben zu einer der artenreichsten Regionen Deutschlands – einem von 30 „Hotspots der Biologischen Vielfalt“ – machen. Neben diesen wertvollen Sandlebensräumen liegen auch „nasse“ Strukturen wie Grünlandflächen oder Amphibienlaichgewässer im Projektgebiet. Die Förderung dieser Lebensräume bedrohter Arten steht im Fokus des auf sechs Jahre angelegten Projekts „Lebensader Oberrhein – Naturvielfalt von nass bis trocken“, das mit einem Gesamtvolumen von fünf Millionen Euro ausgestattet ist und von Bund, Ländern und NABU finanziert wird. Ein weiterer Projektschwerpunkt ist es, die Menschen einzubeziehen, die im Hotspot-Gebiet zu Hause sind. Die Ausstellung im Schwetzinger Rathaus ist eine von vielen Maßnahmen, die dazu dienen, über die einzigartigen Naturräume zu informieren und Begeisterung zu wecken für den Schutz der biologischen Vielfalt vor der eigenen Haustür.

 

Hintergrund:

Biodiversitäts-Hotspot Oberrhein

Hotspots der Biodiversität im Bundesprogramm Biologische Vielfalt sind Regionen mit einer besonders hohen Dichte und Vielfalt charakteristischer Arten, Populationen und Lebensräume. Bund und Länder haben in Deutschland 30 dieser Hotspots identifiziert. Das  „Bundesprogramm Biologische Vielfalt“ fördert Naturschutzprojekte in diesen Hotspots. Das Projektgebiet umfasst den kompletten „Biodiversitäts-Hotspot Nördliche Oberrheinebene mit Hardtplatten“ zwischen Bingen und Iffezheim. Weitere Informationen: www.biologischevielfalt.de/hotspots.html.

Projektstruktur „Lebensader Oberrhein – von nass bis trocken“

Da mit Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen drei Bundesländer Anteil am Projektgebiet haben, haben sich die zuständigen NABU-Landesverbände zusammengeschlossen. Das Projektvolumen beträgt insgesamt rund fünf Millionen Euro. Die Kosten werden zu 75 Prozent vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit über das „Bundesprogramm Biologische Vielfalt“ und zu 15 Prozent vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg und den Umweltministerien in Rheinland-Pfalz und Hessen getragen. Zehn Prozent der Kosten übernimmt der NABU selbst. Weitere Informationen: www.lebensader-oberrhein.de

 

Pressefotos …
… von verschiedenen Tier- und Pflanzenarten und Lebensräumen erhalten Sie von Katrin Scholderer, 0711/96672-11, Katrin.Scholderer@NABU-BW.de

 

Für Rückfragen:
Andre Baumann, NABU-Landesvorsitzender, mobil: 0162/938 67 85
Katrin Fritzsch, NABU-Projektleiterin, mobil: 0162/930 16 22

 

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