Biodiversitäts-Tipp des Monats
März 2018 - Ein Hochbeet für Ihr Gemüse
Bauen Sie Ihr Gemüse doch mal selbst an. So können Sie gezielt ohne Umweltgifte arbeiten und auch der Transport fällt aus und schont somit unsere Umwelt. Auch auf dem Balkon lassen sich die ein oder anderen Gemüse-, Salat- oder Kräutersorten prima anbauen.
Hochbeete sind Gartenbeete, die nicht ebenerdig angelegt sind, sondern sich über das übliche Beetniveau hinaus erheben. Die Vorteile von Hochbeeten sind die Unabhängigkeit von zu steinigem, von Gehölzen durchwurzeltem, chemisch belasteten oder auf andere Weise für Kulturpflanzen ungeeignetem Boden. Auch hartnäckige Wurzel(un)kräuter, Wühlmäuse und Schnecken können aus Hochbeeten ausgesperrt werden. Und bei geeigneter Höhe zum Sitzen oder Stehen können die Pflanzen bequem gepflegt werden, das Bücken fällt weg und nur wenige Handgeräte sind dafür nötig.
Die häufigsten Fehler beim Hochbeetbau
- Verwendung von Weichholz, ungeschälten Stämmen, fehlender konstruktiver Holzschutz durch Bodenkontakt, fehlende beziehungsweise falsch befestigte Folie im Innern.
Wühlmäuse und andere unerwünschte Gäste aufgrund fehlenden oder falsch befestigten Gitters am Boden. - Falsche Beetmaße, meist zu niedrige Höhe und zu große Arbeitstiefe sowie zu dicke Wand; ungeeignete Maße für Abdeckungen.
- Füllung mit normaler Erde ohne Dränage oder Hügelbeetschichtung mit entsprechender Substratsetzung.
- Falscher Standort (oft aufgrund der rustikalen Bauausführung) im Schatten.
- Schnecken im Hochbeet durch Einschleppen der Eier mit eigenem Kompost, Versteckmöglichkeiten hinter der Folie, überhängenden Pflanzen (Kapuzinerkresse) als Aufstiegshilfe.
Da die allermeisten Kulturpflanzen nur 30 bis 40 Zentimeter Substrat benötigen, empfiehlt sich das Hochbeet zur Hälfte mit einem mineralischen Schüttgut wie beispielsweise Dränagekies oder Schotter zu füllen. Darauf legt man ein Dränagevlies und füllt dann erst das passende Pflanzsubstrat auf. Eine Mischung aus lehmigem Sand, zertifiziertem Kompost und etwas Bentonit (Tongranulat) hat sich bewährt. Das Substratgemisch ist preiswert, einfach selbst zu mischen und kann an den Nährstoffbedarf der Pflanzen angepasst werden. Außerdem sackt es nicht zusammen, wie die fälschlicherweise immer noch empfohlene Schichtung aus organischem Material (Hügelbeetmethode). Denn hier muss ständig Material nachgefüllt werden, was nicht gerade rückenschonend ist. Außerdem ist die gute Erde unten im Beetkasten, wo sie von den Wurzeln der Kulturpflanzen nicht erreicht werden.
Quelle: Brigitte Kleinod, https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/gartenelemente/23216.html
Mehr zum Thema Hochbeete gibt es im Buch „Hochbeete – Vielfalt ernten auf kleiner Fläche“ von Brigitte Kleinod und Manfred Stiebler.
Erschienen im Kosmos-Verlag. Preis 14,99 Euro, ISBN 978-3440145609.
KinderGartenpate – Betreute Hochbeete für KiTas
Seit dem Jahr 2012 führt der NABU Rheinland-Pfalz im Auftrag der Landeszentrale für Umweltaufklärung RLP dieses innovative Projekt durch. Lesen sie mehr über die Erfolge und Projektbestandteile! Das Projekt soll auch im Jahr 2018 fortgeführt werden.
Die NABU KinderGartenpaten säen, pflegen und ernten mit den Kindern, zeigen ihnen, was Kulturpflanzen zum Wachsen brauchen, beobachten gemeinsam die Tiere und deren Spuren im Gemüsebeet, oder lesen ihnen eine themenbezogene Geschichte vor. Das Ziel ist es, den Kindern das naturnahe Gärtnern zu vermitteln. Das Projekt KinderGartenpaten sieht vor, dass sich die KiTas einen Senior oder eine Seniorin suchen und zusammen das Hochbeet betreuen. Gemeinsam bewerben sie sich um die Teilnahme an dem Projekt.
Das Projekt KinderGartenpaten wird durchgeführt im Auftrag der Landeszentrale für Umweltaufklärung (LZU) Rheinland-Pfalz.
Weitere Informationen zum Projekt KinderGartenpaten: https://kindergartenpaten.jimdo.com/