Biodiversitäts-Tipp des Monats
März 2019 - Mit Achtsamkeit raus in die Natur
Für Naturliebhaber ist der März ein schöner Monat. Überall gibt es jetzt Neues zu entdecken. Der erste Zitronenfalter des Jahres flattert durch den Garten. Der erste Krokus blüht im Vorgarten. Hoch am Himmel kehrt ein Schwarm Kraniche aus dem Süden zurück. An den Büschen und Bäumen können wir das Wachstum der neuen Knospen beobachten und nach den Haselnüssen beginnen jetzt auch Weiden zu blühen.
Die nun intensiver werdenden Sonnenstrahlen beeinflussen auch uns Menschen, sei es durch Wirkungen auf den Hormonhaushalt oder weil wir endlich wieder mit der Familie oder Freunden auf der Terrasse sitzen können. Winter abgehakt – endlich März!
Im Garten, vielleicht direkt von Ihrem Fenster aus zu sehen, umtanzen sich die Meisen im Flug. Erste Hummelköniginnen haben es noch schwer den lebenswichtigen Nektar zu finden, denn - je nach Witterung - ist es noch kalt und zudem kommen die meisten Blüten ja erst später. Hier könnte ein flaches Schälchen mit etwas Zuckerwasser im Garten helfen.
Gönnen Sie sich für die Beobachtungen etwas Zeit, denn Manches hört oder sieht man erst, wenn sich die Sinne darauf einstellen dürfen. Die Erdkröten, oft die ersten Amphibien auf dem Weg zurück ins Gewässer, sind im Unterholz gut getarnt. Zudem wandern sie am stärksten ab der einbrechenden Dämmerung und mit Vorliebe auch noch bei Regen. Ohne die Aufmerksamkeit der Autofahrer können zahlreiche Exemplare ihre Gewässer nicht erreichen. Daher bittet der NABU alle Autofahrer in den betroffenen Gebieten im März an regnerischen Abenden um besondere Vorsicht – denn dann sind auch die Naturschützer an den Amphibienzäunen unterwegs um die Eimer zu leeren und die Amphibien auf die andere Straßenseite zu bringen. Bestimmt gibt es auch in Ihrer Nähe eine NABU-Gruppe, die sich mit Amphibienschutz befasst und sicherlich weitere Helfer gebrauchen könnte.
Manche Tiere findet man besser, wenn erst sorgfältig auf die Geräusche in der Natur achtet. Dazu gehört der Eisvogel an vielen Gewässern im Projektgebiet von „Lebensader Oberrhein“. Zunächst ist sein typischer Pfeifton zu hören, dann beginnt die Suche nach der Herkunft und auf einmal ist er zu sehen. Dann wundert sich so Mancher, warum er ihn vorher nicht gesehen hat mit seinem blau-goldenen Gefieder. Über die Wahrnehmung des Eisvogels durch unsere menschlichen Augen gibt es zahlreiche Artikel.
Kraniche, die nun aus ihren Winterquartieren zurückkehren, sind auch oft schon von weitem zu hören. An den typischen, während des Fluges laut trompeteten Rufen und ihren Flugformationen sind sie gut zu erkennen. Seltener, lautlos und in wildem Durcheinander umeinander gleitend, können mit etwas mehr Glück auch rückkehrende Greifvögel wie der Mäusebussard, beobachtet werden. Auch diese ziehen gelegentlich in Gruppen mit mehr als zehn Individuen nach Norden und Osten.
Wir wünschen Ihnen viele tolle Momente bei Ihren Naturbeobachtungen im März.
Ihr Team von „Lebensader Oberrhein – Naturvielfalt von nass bis trocken“