Biodiversitäts-Tipp des Monats
Juli 2018 - Klimaschutz im Sommerurlaub
Wer im Sommerurlaub das Klima schützen will, spart sich lange Wege mit dem PKW. Das Flugzeug ist das Verkehrsmittel mit der stärksten Klimabelastung. Den Urlaub zu Hause genießen und kleine Ausflüge in die nahegelegene Natur kann auch sehr schön sein und ganz nebenbei werden Umwelt- und Klimabelastungen vermieden, die durch Fernreisen verursacht werden. Insgesamt 43Touren aus dem Projekt „Lebensader Oberrhein“ können zu Fuß, mit Boot oder Fahrrad besucht werden und führen durch Naturschätze im Projektgebiet.
Hier kommen Sie zu den Wander-, Rad- und Kanutouren im Biodiversitäts-Hotspot.
Tipps zum Thema Verkehr
Flüge vermeiden
Nach wie vor stoßen Flugzeuge eine hohe Menge an Schadstoffen aus. Gerade Inlandsflüge lassen sich oft vermeiden. Aber auch bei Fernreisen sind die Bahn und sogar Reisebusse die umweltfreundlichere Wahl. Bei einem Flug von Berlin nach München wird pro Person mehr als die sechsfache Menge CO2 pro Person ausgestoßen, als wenn man mit der Bahn fährt.
Abgesehen von Rohstoffverschwendung und giftigen Abgasen (Feinstaub, Stickoxide, ...) sind Mineralölkraftstoffe vor allem deshalb ein Umweltproblem, weil ihre Emissionen den Treibhauseffekt anheizen. Bei Auto, Schiff und Bahn geschieht das am Boden. Flugzeuge hingegen fliegen meist in 9 bis 13 Kilometern Höhe durch Bereiche der Atmosphäre, in denen ihre Abgase besonders großen Schaden anrichten. Jeder Liter Sprit, der in Flugzeug-Turbinen verbrennt, belastet das Klima 3-4 mal so stark wie ein Liter Autokraftstoff.
Stickoxide bauen unter der Sonneneinstrahlung Ozon auf, das in Reiseflughöhe als starkes Treibhausgas wirkt. Der Ausstoß von Aerosolen (Partikeln) und von Wasserdampf führt zu einer Veränderung der natürlichen Wolkenbildung. Flugzeuge in großer Höhe können Kondensstreifen und Schleierwolken bilden, die zur Erwärmung beitragen und die Stickoxide aus den Abgasen bilden das Treibhausgas Ozon. Diese verschiedenen Effekte summieren sich derart, dass die Treibhauswirkung des Fliegens im Durchschnitt etwa zwei- bis fünfmal höher ist als die alleinige Wirkung des ausgestoßenen CO2.
Der Luftverkehr belastet jedoch nicht nur das globale Klima, er hat auch lokale Auswirkungen. So leiden fast 40 Prozent der deutschen Bevölkerung unter Fluglärm. Dauernder Fluglärm erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Herzinfarkt. Bei Kindern im Umkreis von Flughäfen wurden Konzentrations- und Lernschwierigkeiten festgestellt. Auch verschlechtert sich die lokale Luftqualität durch den Ausstoß von z.B. Stickoxiden. Weitere Umweltbelastungen ergeben sich durch den Flächenverbrauch beim Bau und Betrieb von Flughäfen.
Bei unvermeidlichen Flügen: Atmosfair oder myclimate
Bei unvermeidbaren Flügen gibt es unter www.atmosfair.de oder bei www.myclimate.de die Möglichkeit, die entstandenen Emissionen berechnen und ausgleichen zu lassen. Sie zahlen freiwillig für die durch Ihren Flug verursachten Treibhausgase. Das Geld wird zum Beispiel in Solar-, Wasserkraft-, Biomasse- oder Energiesparprojekte in Entwicklungsländern investiert, um dort eine Menge Treibhausgase einzusparen, die eine vergleichbare Klimawirkung haben wie die Emissionen aus dem Flugzeug. Ihr Geld trägt dazu bei, diese Projekte zu ermöglichen. Das können Sie natürlich auch für Ihre Fahrten mit dem PKW tun. Sie schätzen die notwendigen Fahrten mit Ihrem PKW pro Jahr und den Durchschnittsverbrauch. Die Programme berechnen dann Ihre entstandene CO2-Emission und was es kostet durch Projektförderung die gleiche Menge CO2 wieder einzusparen. Das ist gar nicht so teuer und Sie belasten somit bilanziell mit Ihren Fahrten nicht das Klima. Besser wäre natürlich die Vermeidung von Emissionen.
Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel nutzen
Auch die bewusste Wahl der Verkehrsmittel trägt zum Klimaschutz bei: Für kurze Strecken mal das Auto stehen lassen und auf Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, für weitere Entfernungen innerhalb Deutschlands die Angebote im Nah- und Fernverkehr der Bahn prüfen.
Weitere Tipps zum Klimaschutz im Urlaub und im Alltag finden Sie auf den Seiten des NABU-Bundesverbandes:
Die 77 besten Klimaschutz-Tipps
Mit diesen 7 Tipps schützen Sie das Klima auch im Urlaub