Biodiversitäts-Tipp des Monats
Januar 2018 - Jetzt Nistkästen reinigen, bauen, aufhängen
Das Frühjahr lässt zwar noch ein paar Wochen auf sich warten, aber schon jetzt ist es sinnvoll, an die kommende Brutsaison zu denken. Grundsätzlich ist jeder Nistkasten von Nutzen, denn in kalten Nächten schlafen Vögel gerne darin. Deshalb ist die Anbringung der Nistgeräte durchaus auch im Herbst und Winter sinnvoll. Wer es bis jetzt nicht mehr geschafft hat, kann seine Nistkästen auch erst zum Winterende reinigen. Dabei muss allerdings Einiges beachtet werden!
Reinigung
Wer den Spätsommer als Reinigungstermin verpasst hat, sollte im Herbst keine Nistkästen mehr säubern. Nach dem Ausflug der Vormieter haben sich in viele Behausungen nun nämlich neue Bewohner einquartiert. So dienen die alten Nester in den Kästen unter anderem Spatzen, Meisen und Zaunkönigen als Unterschlupf in kalten Nächten. Mancher Vogelkasten ist zudem mit Siebenschläfern, Haselmäusen oder Fledermäusen belegt, die man besser ebenfalls nicht stört. Die Kästen sollten deshalb nun frühestens im Februar oder März gereinigt werden. Befinden sich allerdings noch alte Eier oder gar tote Küken im Nest, sollte man diese wegen der meist großen Zahl von Parasiten und Krankheitserregern unbedingt samt Nest entfernen.
Natürlich sind Nistkästen vor allem als Bruthilfe für Vögel im Frühjahr gedacht. Dass sie auch im Winter wichtige Aufgaben erfüllen, ist weniger bekannt. Dabei bieten sie nicht nur Vögeln, sondern auch kleinen Säugetieren und Insekten ein schützendes Heim. Ob Meisen, Kleiber, Eichhörnchen und Schmetterlinge – selbst die wetterbeständigsten Outdoor-Profis schätzten eine warme Schlafstube. Manchem Vogel könne die Nisthilfe im Winter sogar das Leben retten. Die Gefahr der Übertragung von Parasiten durch alte Nester ist in der Regel geringer als der Nutzen eines warmen Unterschlupfes für die Tiere.
Da Vögel mit 39 bis 42 Grad ständig eine höhere Körpertemperatur als Säugetiere aufrecht erhalten müssen, verbrennen sie in der kalten Jahreszeit viel Körperfett. Sie verlieren schnell an Gewicht und sind oft geschwächt. Eine kalte Nacht auf einem schutzlosen Zweig kann da manchmal zum Verhängnis werden. Spatzen bauen deshalb regelrechte Winternester, in die sie sich bei Frost einkuscheln. Von Zaunkönigen weiß man, dass sie sich im Winter gegenseitig in Nistkästen wärmen.
Weitere Nisthilfen aufhängen ...
Auch wer neue Nistkästen aufhängen will, sollte nicht bis zum Frühjahr warten. Viele Vögel, die die kalte Jahreszeit bei uns verbringen, suchen in kalten Herbst- und Winternächten mangels natürlicher Höhlen und Nischen Schutz in den künstlichen Nisthilfen. Wer noch einen Nistkasten im Keller hat, sollte ihn deshalb schon jetzt aufhängen. Er dient den gefiederten Freunden nicht nur als wärmender Unterschlupf, sondern bietet auch die Möglichkeit, sich bereits mit einem geeigneten Nistplatz für die nächste Brutzeit vertraut zu machen.
... und neue Nistkästen selber bauen
Wer keine Vogelkästen mehr vorrätig hat, kann zu Säge und Hammer greifen und selber hölzerne Nisthilfen bauen. Gerade die dunkle Jahreszeit mit ihren langen Abenden lädt ein, gemeinsam mit Kindern Vogelkästen zu zimmern und im Garten aufzuhängen. Viele NABU-Gruppen bieten dazu Aktionen für Kinder oder für Kinder mit ihren Eltern an.
Viele Informationen zum Bau und zum richtigen Aufhängen von Nistkästen für verschiedene Arten finden Sie auf der Homepage des NABU: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/nistkaesten/index.html.
Günstige und gute Nistkästen oder auch Bausätze bekommen Sie hier:
NABU-Shop (NABU-Shop)
St. Nicolaiheim Sundsacker e.V. - Kappelner Werkstätten (KaWerk-Shop)
Die Lebensgemeinschaft e.V. (Handwerksprodukte der Lebensgemeinschaft e.V.)
Welche Vögel bleiben hier oder kommen im Winter nach Deutschland?
Diese Fragen und insbesondere, wie sich deren Bestand entwickelt, will der NABU mit der „Stunde der Wintervögel“ besser herausfinden. Vom 5. bis 7. Januar 2018 rufen NABU und LBV zum achten Mal zur bundesweiten „Stunde der Wintervögel“ auf. Neben den „Standvögeln“, die das ganze Jahr über bei uns bleiben, lassen sich zusätzliche Wintergäste beobachten, die aus dem noch kälteren Norden und Osten nach Mitteleuropa zogen. 2017 haben insgesamt mehr als 120.000 Vogelfreundinnen und Vogelfreunde aus 82.000 Gärten rund 2,8 Millionen Vögel gemeldet.
Dieses Jahr gibt es besonders gute Beobachtungschancen für Kleiber und Haubenmeise - das schlechte Nahrungsangebot treibt die Waldvögel in die Gärten (weitere Informationen).
So funktioniert die Teilnahme bei der Stunde der Wintervögel 2018: zählen, melden, gewinnen.
Weitere Informationen finden Sie hier auf der Homepage des NABU: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/stunde-der-wintervoegel/mitmachen/index.html.