Biodiversitäts-Tipp des Monats
August 2018 - Fledermäuse beobachten
Besonders gut kann man Fledermäuse im August beobachten. Dann werden auch die jungen Fledermäuse flügge und erkunden ihre Umwelt. Die internationale Batnight bietet Ihnen Möglichkeit, die erstaunlichen Schönen der Nacht einmal aus nächster Nähe kennen zu lernen. Sie findet traditionell Ende August statt, und das mittlerweile weltweit in über 35 Ländern. In Deutschland wird sie vom NABU organisiert. Dabei fanden im Vorjahr rund 250 Batnight-Veranstaltungen statt.
Fledermäuse sind nur für Insekten gefährlich, die sie in Unmengen vertilgen. Auch kleine Arten kommen pro Nacht auf 4.000 Mücken. Alle einheimischen Fledermausarten sind friedlich und greifen Menschen nicht an. Wir gehören weder zu Ihrem Beutespektrum, noch halten sie uns für eine Bedrohung, sind also für Fledermäuse uninteressant. Wenn sich Menschen in ihre Flugroute stellen, dann werden sie wie ein dort stehender Gegenstand einfach umflogen. Die geselligen Tiere sind einzeln oder in Gruppen unterwegs, die manchmal mehr als 50 Fledermäuse umfassen können.
Unsere heimischen Fledermäuse sind durch Quartierverlust und den Mangel an passenden Unterkünften bedroht. Für Fledermäuse wird es zunehmend schwerer, ein Quartier zu finden. Spalten und Ritzen an Gebäuden werden zwecks Wärmedämmung verschlossen. Energiesparenden Häusern fehlt es an Lücken im Gemäuer, Einfluglöchern in Dachstühlen und Spalten unter den Dachziegeln. An der Außenseite eines Hauses können zum Beispiel Fledermauskästen angebracht werden. Eine einfache Möglichkeit, ein Sommerquartier zu schaffen, bieten Fensterläden. Wenn sie fest verankert sind, finden Fledermäuse zwischen Fensterladen und Wand Unterschlupf. Im Inneren eines Gebäudes bietet es sich an, einen Fledermausraum im Dachstuhl einzurichten. Der Raum hat einen Zugang nach außen und ist zum Dachboden hin gedämmt. Bei der Sanierung eines Daches, in dem sich Fledermäuse aufhalten, muss allerdings vorher eine Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde eingeholt werden, denn Fledermäuse und ihre Quartiere stehen unter Schutz.
Fledermäuse im und ums Haus stellen keine Bedrohung für Mensch und Haus dar. Anders als Mäusekot beherbergt Fledermauskot keine Krankheitserreger. Da der Kot trocken ist und nur aus Chitinresten von gefressenen Insekten besteht, greift er nicht die Bausubstanz des Hauses an.
Fledermausvielfalt im Projekt „Lebensader Oberrhein“
Im Projekt werden diverse Maßnahmen für Lebensräume umgesetzt, die auch unterschiedlichen Fledermausarten zugute kommen und dem Erhalt der Artenvielfalt dienen. Unser Veranstaltungsprogramm bietet vielfältige Möglichkeiten, die Tiere zu beobachten und etwas für ihren Schutz zu tun. Rund um die jährliche Internationale Fledermausnacht, die „Batnight“ am 25. und 26. August stehen auch im Projektgebiet von „Lebensader Oberrhein“ spannende Veranstaltungen auf dem Programm, beispielsweise am 24. August die „Batnight“ im Schwetzinger Schlossgarten, der im Hotspot liegt. Veranstalter sind der NABU Schwetzingen und Umgebung.
Alle uns im Projektgebiet von „Lebensader Oberrhein“ gemeldeten Termine finden Sie im Veranstaltungsprogramm.
Im Projekt Lebensader Oberrhein profitieren die Fledermäuse von vielfältigen Maßnahmen:
- Im Bereich der Rheinauen und des Speyerbach-Schwemmfächers werden zahlreiche Feuchtgebiete wie Kleingewässer angelegt. In ihnen entwickelt sich zahlreiche Insekten, die den Kobolden der Nacht als Nahrung dienen.
- Blühflächen, extensive Wiesen und offene Sandflächen ziehen zudem Insekten an. Aus diesem Grund sind sie beliebte Jagdreviere der Fledermäuse.
- Baumbewohnende Fledermausarten profitieren von der Sicherung von 200 Alteichen und anderen Baumriesen im Gommersheimer Wald. Hier können sich Höhlen ausbilden, die ihnen als Wochenstube und Überwinterungsquartier dienen.
Nützliche Links:
- „Lebensader Oberrhein“: Veranstaltungsprogramm
- Batnight-Termine 2018: NABU.de/batnight