Biodiversitäts-Tipp des Monats
Dezember 2018 - ökologische Weihnachtstipps
Alle Jahre wieder quellen Mülltüten, Tonnen und Container über: Weihnachten, das "Fest der Liebe", wird zur Abfallorgie. Berge von Geschenkpapier, Lametta und Plastik wandern in den Müll. Häufig werden bei der Aufzucht von Weihnachtsbäumen Pestizide eingesetzt. Wer die Natur schonen möchte, setzt auf ökologische Alternativen. Der NABU gibt Tipps für abfallarme und ökologische Feiertage.
Weihnachtsbäume aus Ökoanbau oder heimischen Wäldern kaufen
Der festlich geschmückte Tannenbaum gehört genauso zum Weihnachtsfest, wie „Ihr Kinderlein kommet“, „Oh Tannenbaum“ oder die Geschenke für Familie und Freunde. Doch am Heiligen Abend liegen die Gaben heute selten unter einer gewöhnlichen heimischen Tanne, sondern meistens unter einer Nordmanntanne. Diese ist ursprünglich in den Wäldern des Kaukasus beheimatet.
Von den rund 30 Millionen in Deutschland verkauften Weihnachtsbäumen kommen gut 90 Prozent auch aus Deutschland - allerdings meistens aus eigens angelegten Weihnachtsbaumkulturen. Auf den Plantagen wird in der Regel kräftig gespritzt und gedüngt: Insektizide gegen Rüsselkäfer und Läuse, Herbizide gegen konkurrierendes Gewächs und Mineraldünger für einen gleichmäßigen Wuchs und für eine intensive Grün- und Blaufärbung der Nadeln.
Alternativen zum Baum von der Giftplantage
Der NABU empfiehlt deshalb den Kauf von heimischen Fichten, Kiefern oder Tannen, die auf sogenannten Sonderflächen unter Strom- oder auf Leitungstrassen wachsen. Die Flächen sind Teil der regionalen Forstbetriebe und bei Interesse kann man einfach beim Förster oder Forstamt nachfragen. Die dort gekauften Weihnachtsbäume sind eine gute Alternative zu stark gespritzten und gedüngten Weihnachtsbaumplantagen. Auch der kurze Transportweg wirkt sich positiv auf die Ökobilanz der Bäume aus und sie können ohne schlechtes Gewissen gekauft werden. Oft gibt es auch Aktionen, bei denen man den Baum selbst aussuchen und absägen kann: ein Naturerlebnis für Groß und Klein.
Noch besser, aber schwerer zu finden, sind regionale Weihnachtsbäume aus ökologisch bewirtschafteten Weihnachtsbaumkulturen, die man an dem FSC-, Naturland- oder Bioland-Siegel erkennt. Während Bioprodukte im Nahrungsmittelsektor aus den Produktpaletten nicht mehr wegzudenken sind, fristet der ökologische Weihnachtsbaumanbau leider noch ein Schattendasein.
Aufgepasst beim Geschenke kaufen − Der „Blaue Engel“ kennzeichnet umweltfreundliche Produkte
Der NABU-Siegel-Check − Erste App mit Fotoerkennung von Lebensmittellogos
Ob Konsumenten regionale, saisonale und umweltfreundliche Produkte kaufen, entscheidet sich meistens direkt an der Ladentheke. Viele fühlen sich aber gerade dort oftmals überfordert: Durch die Flut an Siegeln, Zertifizierungen und Skandalen haben sie den Überblick verloren. Was sie sich wünschen sind einfache, transparente und ehrliche Informationen.
Der NABU hat daher eine App für Smartphones entwickelt, die den Durchblick im Labeldschungel erleichtern soll. Der „NABU-Siegel-Check“ zeigt auf einen Blick, ob Lebensmittel ökologisch empfehlenswert sind oder eher nicht. Denn indem Verbraucher Logos, Siegel und Label von der Verpackung abfotografieren, erhalten sie sofort Informationen darüber, um welche Kennzeichnungen es sich handelt und welche Lebensmittel gut für Umwelt, Klima und Natur sind.
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/feste-feiern/weihnachten/weihnachten.html
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/feste-feiern/weihnachten/01888.html
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/feste-feiern/weihnachten/16415.html
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/essen-und-trinken/bio-fair-regional/labels/16627.html