Art des Monats

Oktober 2016 - Igel

Schon ab Mitte Oktober wird das Nahrungsangebot für Igel (Erinaceus europaeus) deutlich knapper, die Alttiere beginnen ihr Winternest zu bauen und Jungigel versuchen noch weiter an Gewicht zuzulegen. Manche verspätete Jungigel sind jetzt noch tagsüber unterwegs, um sich weitere Fettreserven anzufressen. Diese Tiere sollten nicht aus falsch verstandener Fürsorge aufgenommen werden. Nur wenn ein Igel auffallend unterernährt oder krank ist, sollte er versorgt oder einer Igelstation übergeben werden.

Essentiell für Igel sind Unterschlupfe und Verstecke wie Holzbeigen, Geschirrhütten, Wurzelwerk, Trockenmauern, Treppenaufgänge, Kompostmieten, Hecken und Reisighaufen. Dort verkriechen sie sich tagsüber oder legen ihre Winternester an. Ergänzend können selbst gezimmerte Igelhäuschen oder aus Holzbeton gefertigte Igelkuppeln angeboten werden, die mit Laub gefüllt werden.

Im Projektgebiet von „Lebensader Oberrhein - Naturvielfalt von nass bis trocken“ weit verbreitet, aber dennoch nicht häufig vor. Er benötigt einen strukturreichen Lebensraum mit Nistgelegenheiten in Hecken und Gebüsch sowie ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Heutzutage leben Igel fast ausschließlich an den Rändern oder sogar in menschlichen Siedlungsraum, weil sie dort bessere Lebensbedingungen vorfinden, als in den Monokulturen der Landwirtschaftschaft. Ausnahmen sind die Obstanbaugebiete. Sie rechnen deshalb zu den Kulturfolgern.

Das Projektgebiet von „Lebensader Oberrhein“ gehört trotz seine Vielfalt an unterschiedlichen Lebensräumen zu den am dichtesten besiedelten Regionen in Deutschland. Für den Igel bedeutet dies eine starkt mit Verkehrsstrassen zerschnittene Umwelt. Dies bedeutet nicht nur die Isolation von Igelpopulationen. Mehr als 500 000 Igel werden pro Jahr in Deutschland überfahren, unzählige verwaiste Säuglinge kommen qualvoll um.

In einigen europäischen Ländern steht der Igel bereits auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten. In Deutschland sind Igel durch das Bundesnaturschutzgesetz ganzjährig geschützt.

Weitere Informationen zum Igel und Igelschutz: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/naturschutz-im-garten/00755.html und
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/sonstige-saeugetiere/10302.html.

Igel im Garten (© Hubertus Schwarzentraub, NABU-Netz)
Igel im Garten (© Hubertus Schwarzentraub, NABU-Netz)

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