Art des Monats
November 2017 - Flussuferläufer
Naturnahe Rheinufer - Raststätte für Flussuferläufer
Flache, schlammige Ufer des Rheins sind am Oberrhein bevorzugte Rast- und Nahrungsplätze für Watvögel, wie den Flussuferläufer. Leider sind viele Ufer von Deutschlands größter Wasserstrasse stark verbaut. Innerhalb des Projektes Lebensader Oberrhein können leider keine Maßnahmen für mehr Naturnähe am Rheinufer umgesetzt werden.
Aus diesem Grund setzt der NABU viel Hoffnung auf das Bundesprogramm Blaues Band, das mehr Naturnähe an Deutschlands Wasserstrassen bringen soll. In der ersten Projektphase werden bundesweit fünf Modellprojekte umgesetzt. Allein drei davon im Hotspot Oberrhein: Die Uferrevitalisierungen im Bereich Monsterloch (gegenüber Speyer), Uferentsteinungen am NSG Kühkopf-Knoblauchsaue und am Laubenheimer Rheinufer vor den Toren der Stadt Mainz. Das Modellprojekt "Laubenheimer Rheinufer" basiert auf Vorschlägen des NABU, die schon vor einigen Jahren entwickelt wurden. Nach Auffassung des NABU können diese Modellprojekte nur der Anfang für weitreichende Uferrevitalisierungen am Rhein sein. Hiervon würden im Hotspot der Artenvielfalt nicht nur durchziehende Watvögel wie der Flussuferläufer, sondern auch seltene Pflanzengesellschaften profitieren.
Flussuferläufer
Der Flussuferläufer (Actitis hypoleucos) ist eine Vogelart aus der Familie der Schnepfenvögel, die ausschließlich in Europa, Nordafrika und Asien brütet. In Mitteleuropa ist der Flussuferläufer ein verbreiteter, aber wenig häufiger Brut- und Sommervogel. Von April bis Oktober verbringt der Langstreckenzieher seine Zeit in fast ganz Europa (außer Island). Er überwintert vom Mittelmeerraum bis Südafrika.
Ein ausgewachsener Flussuferläufer wird bis zu 22 Zentimeter groß und erreicht eine Flügelspannweite bis zu 40 Zentimeter. Er wiegt 40 bis 80 Gramm. Der Bauch ist weiß und die Oberseite ist in Prachtkleid braun mit einer feinen dunkelbraunen Kritzel und Pfeilspitzenzeichnung sowie einer unregelmäßigen Bänderung gemustert. Im Ruhekleid ist die Körperoberseite einheitlicher olivbraun. Die Augen sind schwarz und die relativ kurzen Beine blassgelb gefärbt. Er hat einen mittellangen Schnabel, der in allen Kleidern dunkelbraun mit einer hell orangebraunen Wurzel ist sowie einen dunklen Augenstreif.
Der Flussuferläufer fliegt recht schnell, gleichmäßig und niedrig über dem Wasser. Die Flügelschläge sind rasch und kurz und die Flügel sind abwärts gebogen. Der Flug ist meist von schrillen Rufen begleitet, die wie Hi-di-di klingen. Im Flug sind der braune Bürzel, die weiß gebänderten Schwanzseiten, eine auffallend weiße Flügelbinde sowie die weißlichen Armschwingen gut erkennbar. Ebenso wie fliegen kann er schwimmen und bis ein Meter tief tauchen und das bis 20 Sekunden lang. Am Boden wippt und knickst er ständig mit dem länglichen Hinterkörper auf und ab.
Der Flussuferläufer ernährt sich von Insekten und Spinnen. Außerdem stehen kleine Krebstiere und Weichtiere noch auf dem Speiseplan und werden mit dem Schnabel aus dem flachen Wasser gepickt. Er ortet seine Beute vor allem visuell. Selten watet er im flachen Wasser, sondern hält sich bevorzugt am feuchten Ufer auf.
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Flussuferl%C3%A4ufer )