Art des Monats

Mai 2017 - Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling

Dunkeler Wiesenknopf-Ameisenbläuling Eiablage (Foto: Wolfgang Düring)
Dunkeler Wiesenknopf-Ameisenbläuling Eiablage (Foto: Wolfgang Düring)

Artenreiche Wiesen wichtig für Ameisenbläulinge

Überall grünt und blüht es nun im Mai. Dabei dominiert auf den Wiesen immer häufiger das Grün der Gräser. Kräuter und Wild­pflanzen werden auf land­wirt­schaft­lichen Flächen immer weniger. Darauf macht der NABU nun auf­merk­sam. Arten wie der Große Wiesen­knopf oder die Schlüssel­blume sind auf unge­düngte und seltener gemähte Grün­land­flächen angewiesen.

Der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) ist eine Pflanze der Strom­tal­wiesen. Er besitzt eine besondere ökologische Funktion. Seine knopf­artigen Blüten­stände dienen den Raupen des Dunklen Wiesen­knopf-Ameisen­bläulings (Maculinea nausithous) als Nahrung. Wenn die Raupen größer sind, lassen sie sich von Ameisen in deren Nester tragen. Obwohl die Ameisen zu ihren poten­ziellen Fress­feinden zählen, werden die Raupen nicht gefressen. Sie tarnen sich mit einem speziellen Duft, der dem Duft der Wirts­ameisen gleicht. Im Ameisen­nest angekommen fressen die Schmetter­lings­raupen Eier und Larven der Ameisen. Die Raupen scheiden ein zucker­haltiges Sekret aus, welches die Ameisen fressen.

Nach seiner sogenannten „Puppenruhe“ schlüpft der Ameisen­bläuling als Schmetter­ling im Ameisen­nest. Er besitzt seine Fähigkeit zur Tarnung nun nicht mehr und muss deshalb so schnell wie möglich das Nest verlassen, um nicht selbst zur Beute der Ameisen zu werden.

Im Rahmen des Projektes Lebens­ader Ober­rhein setzt sich der NABU für den Schutz und die Wieder­her­stellung von Strom­tal­wiesen und blüten­reichen Wiesen ein. Zu­sam­men mit Schul­klassen werden im Projekt „Pflanzen­retter“ Wild­pflanzen wie der Große Wiesen­knopf vermehrt. Diese werden dann gemeinsam auf geeigneten Flächen ausge­wildert.

Wer mehr über die Welt der Schmetterlinge am Oberrhein erfahren möchte, der kann vom 13. bis 21. Mai im Stellwerk Mensch/Natur/Technik im Park am Mäuseturm in Bingen besuchen. Hier gibt es neben Raupen und Puppen ein Programm für Schullassen, das über das Grüne Klassenzimmer der Stadt Bingen gebucht werden kann (klassenzimmer@bingen.de). Hier finden Sie weitere Informationen zur Ausstellung im Stellwerk.

Zurück

Close Window