Art des Monats
Mai 2017 - Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling
Artenreiche Wiesen wichtig für Ameisenbläulinge
Überall grünt und blüht es nun im Mai. Dabei dominiert auf den Wiesen immer häufiger das Grün der Gräser. Kräuter und Wildpflanzen werden auf landwirtschaftlichen Flächen immer weniger. Darauf macht der NABU nun aufmerksam. Arten wie der Große Wiesenknopf oder die Schlüsselblume sind auf ungedüngte und seltener gemähte Grünlandflächen angewiesen.
Der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) ist eine Pflanze der Stromtalwiesen. Er besitzt eine besondere ökologische Funktion. Seine knopfartigen Blütenstände dienen den Raupen des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings (Maculinea nausithous) als Nahrung. Wenn die Raupen größer sind, lassen sie sich von Ameisen in deren Nester tragen. Obwohl die Ameisen zu ihren potenziellen Fressfeinden zählen, werden die Raupen nicht gefressen. Sie tarnen sich mit einem speziellen Duft, der dem Duft der Wirtsameisen gleicht. Im Ameisennest angekommen fressen die Schmetterlingsraupen Eier und Larven der Ameisen. Die Raupen scheiden ein zuckerhaltiges Sekret aus, welches die Ameisen fressen.
Nach seiner sogenannten „Puppenruhe“ schlüpft der Ameisenbläuling als Schmetterling im Ameisennest. Er besitzt seine Fähigkeit zur Tarnung nun nicht mehr und muss deshalb so schnell wie möglich das Nest verlassen, um nicht selbst zur Beute der Ameisen zu werden.
Im Rahmen des Projektes Lebensader Oberrhein setzt sich der NABU für den Schutz und die Wiederherstellung von Stromtalwiesen und blütenreichen Wiesen ein. Zusammen mit Schulklassen werden im Projekt „Pflanzenretter“ Wildpflanzen wie der Große Wiesenknopf vermehrt. Diese werden dann gemeinsam auf geeigneten Flächen ausgewildert.
Wer mehr über die Welt der Schmetterlinge am Oberrhein erfahren möchte, der kann vom 13. bis 21. Mai im Stellwerk Mensch/Natur/Technik im Park am Mäuseturm in Bingen besuchen. Hier gibt es neben Raupen und Puppen ein Programm für Schullassen, das über das Grüne Klassenzimmer der Stadt Bingen gebucht werden kann (klassenzimmer@bingen.de). Hier finden Sie weitere Informationen zur Ausstellung im Stellwerk.