Art des Monats
Juni 2017 - Hirschkäfer
Mit ihren geweihartigen Kieferzangen und einer Körpergröße von insgesamt bis zu 9 cm sind männliche Hirschkäfer die größten heimischen Käfer. Die Weibchen, die nur kleine Oberkieferzangen besitzen, sind mit etwa 4 cm deutlich kleiner, als ihre männlichen Partner.
Zwischen Juni und Juli findet man die dämmerungsaktiven Käfer in alten Eichenwäldern. An „Rendezvousplätzen“ treffen die Männchen auf die Weibchen. Es handelt sich hierbei meist um Eichen mit Rindenverletzungen, an denen Baumsaft austritt, den die Käfer auflecken. Vom Geruch des Weibchens und des Baumsaftes werden die männlichen Käfer angelockt. Treffen zwei Männchen aufeinander, beginnen diese um das Weibchen zu kämpfen und versuchen sich gegenseitig mit ihren Geweihzangen um- bzw. vom Baum zu werfen.
Nach erfolgreicher Paarung legt das Weibchen die Eier im Boden an alten, von Pilzen befallenen Eichenwurzeln. Nach ca. 14 Tagen schlüpfen die Larven und fressen das morsche Eichenholz. Die Larvenzeit sie 5-8 Jahre. Dann haben sie eine Größe von 10-12 cm erreicht und verpuppen sich.
Hirschkäfer sind in ihrer Lebensweise strikt an alte Eichen gebunden, nur selten werden andere Laubgehölze aufgesucht. Das Verschwinden alter Wälder mit mächtigen Eichen hat auch den Hirschkäfer in Bedrängnis gebracht. Er ist heute „stark bedroht“ und besonders geschützt. Auch am Oberrhein kann man die imposanten Käfer nur noch in wenigen Wäldern antreffen.
Im Rahmen des Projekts „Lebensader Oberrhein“ wurden für den Hirschkäfer und andere „Holz und Altbaumbewohner“ 200 alte Bäume im Gemeindewald Gommersheim angekauft. Es handelt sich hierbei insbesondere um alte Stiel-Eichen. Die Bäume sind dauerhaft gesichert. Sie werden nicht mehr gefällt und auch nach ihrem natürlichen Tod wird das Holz im Wald verbleiben.
Mehr über die Sicherung der alten Bäume in Gommersheim finden sie hier: