Ein letzter leuchtend weißer Gruß aus der Pflanzenvermehrungsstation des NABU Rheinland-Pfalz: Die milden Temperaturen der letzten Wochen veranlassten einen Setzling der in Deutschland heimischen Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica) An­fang Dezember nochmals aufzublühen. Normalerweise liegt die Blühphase dieser in ganz Eurasien verbreiteten Art aus der Familie der Korbblütler allerdings in den Hochsommermonaten, mit Beginn der kalten Jahreszeit ist Rückzug angesagt.

Die Sumpf-Schafgarbe, die mit ihren weißen Blüten eine wichtige Futterpflanze für Schmetterlinge wie den Kleinen Feuer­falter (Lycaena phlaeas) sowie die Wiesenbuschmoor-Frühlingseule (Ortharia gracilis) und andere Insekten darstellt, tritt typischerweise auf sonnigen, staunassen Flächen entlang von Bächen und Flüssen auf, überdauert aber auch trockene Phasen unbeschadet. Da sie durch die fortschreitende Trockenlegung und die intensivierte Nutzung ehemaliger Feucht­wiesen zunehmend unter Druck gerät, wurden etliche Setzlinge dieser Art zusammen mit anderen Stromtalwiesenpflanzen im Herbst dieses Jahres von den Schulklassen des Pflanzenretter-Projekts auf einer NABU-eigenen Fläche in den Rhein­auen bei Bingen-Gaulsheim/Rheinland-Pfalz wiederangesiedelt.