Art des Monats

August 2016 - Taubenschwänzchen

Der Kolibri, der ein Schmetterling ist

Das Taubenschwänzchen – wissenschaftlich Macroglossum stellatarum – gehört zu den Schwärmern, einer Gruppe eigentlich nachtaktiver Schmetterlinge. Das Taubenschwänzchen aber fliegt auch tagsüber vor allem Blüten mit langem Kelch an, weil es da den Vorteil seines gut drei Zentimeter langen Saugrüssels gegenüber kurzrüssligen Insekten am besten ausspielen kann.

Das Taubenschwänzchen ist ein typisches Beispiel für die Ausbreitung von Arten (somit Artenvielfalt) durch den einsetzenden Klimawandel. Eigentlich ist es eine Art des Mittelmeerraumes. Erst seit einigen Jahren gelingt es einzelnen Exemplaren in Deutschland den Winter zu überstehen. Dennoch kommt die Mehrheit der Taubenschwänzchen (noch) jedes Jahr über die Alpen bis zu uns geflogen.

Gerne kommen die Taubenschwänzchen in Gärten, wo sie an Geranien, an Lichtnelken, Phlox und Sommerflieder Nektar tanken. Selbst bei Regen ist das Taubenschwänzchen im Gegensatz zu vielen anderen Insekten aktiv. An besonders heißen Tagen meiden die Taubenschwänzchen die Mittagszeit und fliegen vor allem morgens und in den Abendstunden bis in die Nacht hinein.

Das Taubenschwänzchen erscheint tatsächlich wie ein Kolibri, weil es sehr schnell und wendig fliegt. Vor jeder Blüte bleibt es kurz im leicht brummenden Schwirrflug stehen und wechselt dann zur nächsten Blüte. So kann das Taubenschwänzchen in fünf Minuten mehr als hundert Blüten besuchen. Jeder zu lange Stopp führte zu einem Auskühlen der Flugmuskulatur. Zudem bietet der Schwirrflug einen überlebenswichtigen Vorteil. Da immer eine ausreichende Distanz zwischen Insekt und Blüte bleibt, ist das Taubenschwänzchen gut vor getarnten Fressfeinden wie der Krabbenspinne geschützt.

(Quelle: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/schmetterlinge/nachtfalter/05175.html)

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