Art des Monats
April 2017 - Eisvogel
Einer der farbenprächtigsten Vertreter der heimischen Vogelwelt ist der Eisvogel. Sein prächtiges Federkleid macht den etwa spatzengroßen Eisvogel unverwechselbar. Keine andere am Wasser lebende Vogelart entfaltet eine solche Farbenpracht aus Blau-, Blaugrün- und Türkistönen im Rücken- und Kopfgefieder, die zum rostroten Bauchgefieder kontrastieren.
Diese blaue Farbenpracht hat dem Eisvogel auch den Beinamen „Fliegender Edelstein“ eingebracht. Ob bei der Namensgebung Eisvogel das eisblaue Rückengefieder Pate stand, ist strittig. Manche Deutungen leiten den Namen vom althochdeutschen „eisan“ für „schillern“ oder „glänzen“ ab. Der „Schillervogel“ wäre eine gute Beschreibung für das flirrende Farbenspiel, das der Eisvogel besonders im Flug zeigt. Wieder andere Autoren interpretieren den „Eisvogel“ als „Eisenvogel“ und vermuten einen Bezug auf das stahlblaue Rücken- oder das rostfarbene Bauchgefieder des Eisvogels.
Der Eisvogel benötigt täglich ca. 15 bis 30 Gramm Nahrung. Er ernährt sich von Fischen, Wasserinsekten und deren Larven, Kleinkrebsen und Kaulquappen. Diesen lauert er von einer passenden Sitzwarte über dem Wasser auf und erbeutet sie mittels Stoßtauchens. Neben dem Nahrungsangebot bestimmen vor allem das Angebot an Brutwänden und Ansitzwarten für die Jagd das Vorkommen des Eisvogels. Auf der Naturerlebnisfläche im Briel wurde extra eine Steilwand als mögliche Brutwand angelegt.
Die Brutzeit des Eisvogels beginnt Ende März oder Anfang April in meist selbst gegrabenen Brutröhren in steilen Lehm- oder Sandwänden an Uferböschungen. Diese können sich fernab der Nahrungsgewässer befinden. Nach einer Brutzeit von 21 Tagen schlüpfen sechs bis sieben, ausnahmsweise auch bis zu neun Junge, die nach 23 bis 27 Tagen Nestlingszeit ausfliegen. Zweitbruten sind die Regel, Drittbruten möglich.
Die Ausstellung „R(h)einhören – Vogelwelt am Oberrhein“ im Stellwerk Mensch/Natur/Technik in Bingen vom 28.03. bis 16.04.2017 zeigt mehr über die Vogelwelt am Rhein.