Holzarbeiten im Hirschacker

Holzarbeiten im Hirschacker

Waldarbeiten für den Naturschutz (Quelle: NABU/K. Fritzsch)
Waldarbeiten für den Naturschutz (Quelle: NABU/K. Fritzsch)

Im „Hirschacker“ zwischen Schwetzingen und Mannheim stehen ab KW 47 noch einmal Waldarbeiten im Zeichen des Natur­schutzes an. Damit rückt das Ziel ein gutes Stück näher: die biologische Vielfalt im Biodiversitäts-„Hotspot“ am Oberrhein zu erhalten. Im ersten Schritt werden auf neun kleinen Teilflächen, insgesamt 1,6 Hektar, Bäume entfernt. Im zweiten Schritt wird auch das Wurzelwerk gezogen. Da der Hirschackerwald lange militärisch genutzt wurde, besteht flächendeckender Kampfmittel­verdacht und eine begleitende Kampfmittel­erkundung ist notwendig.

Künftig können sich in den baumfreien Bereichen offene Sandlebensräume mit ihrer charakteristischen Artenvielfalt entwickeln. Auf weiteren 17 Hektar werden einzelne Bäume gefällt, damit dort lichte Kiefernwälder entstehen. Im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe wird zeitgleich außerdem als Ausgleichsmaßnahme ein 0,4 Hektar großer Bereich freigestellt.

Der Plan ist, dass die Arbeiten Ende Februar 2017 abgeschlossen sind. Anschließend werden wie bei den letztjährigen Maßnahmen die Wege saniert. „Die Erfahrung zeigt, dass es dann etwas Zeit braucht, bis beispielsweise Heidegünsel, Silbergras und Sandlaufkäfer die Flächen zurückerobern. Denn sie alle haben eines gemeinsam: Sie brauchen Licht und offenen, kargen Sandboden zum Leben. Dicht wachsende Bäume verdrängen sie unwiederbringlich“, sagt Katrin Fritzsch, NABU-Projektleiterin in Baden-Württemberg.

Ende September konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer öffentlichen Führung bereits ein eigenes Bild von den geplanten Maßnahmen machen. Und sie konnten sich davon überzeugen, was sich getan hat, seitdem vor rund zwei Jahren im Hirschacker die ersten Bäume gefällt und so die Weichen für die Vernetzung der wertvollen offenen Sandlebensräume gestellt worden sind. Auf rund 2,7 Hektar entwickeln sich hier bereits wertvolle Lebensräume auf Sand. „Einen großen Erfolg konnten wir schon dieses Frühjahr vermelden: den Brutzeitnachweis einer Heidelerche. Die letzte Meldung dieser Vogelart aus dem Hirschacker liegt 40 Jahre zurück. Die Art profitiert offensichtlich schon jetzt von unseren Maßnahmen“, berichtet die NABU-Projektleiterin. „Bei der Exkursion gab es einen regen Austausch – und eine Reihe positiver Rückmeldungen auch dazu, dass das Land­schafts­bild bereits gewonnen hat durch die abwechslungsreiche Struktur mit den lichten Waldbereichen und dem Netz offener Sandflächen.“.

Schilder vor Ort informieren Besucherinnen und Besucher über die anstehenden Maßnahmen und den Zweck dahinter. „Uns ist es wichtig, möglichst umfangreich zu informieren“, betont Fritzsch. „Deshalb sind zum Beispiel auch regelmäßig Projektbotschafterinnen und -botschafter unterwegs und beantworten Fragen.“

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