Heidelerchen begrüßen Bio­diversi­täts­bot­schaf­ter­innen und -bot­schaf­ter

Heidelerchen begrüßen Bio­diversi­täts­bot­schaf­ter­innen und -bot­schaf­ter

Biodiversitätsbotschafter-Exkursion (Quelle: NABU/M. Klatt)
Biodiversitätsbotschafter-Exkursion (Quelle: NABU/M. Klatt)

Die Biodiversitätsbotschafter-Ausbildung in Baden-Württemberg ist in vollem Gange, die Theorie-Abende liegen hinter den Teil­nehmerinnen und Teilnehmern - jetzt geht es ins Gelände. Bei der ersten Exkursion standen die Sanddünen im Raum Schwet­zin­gen auf dem Programm, bei der nächsten zwei Landschaften „von nass bis trocken“ am südlichen Ende des Biodiversitäts-Hotspots. Einer der Höhepunkte bei beiden Exkur­si­onen: die Begrüßung durch die in Baden-Württemberg vom Aussterben bedrohte Heidelerche.

Bei der ersten Exkursion ging es am 14. Mai um die Sanddünen im Raum Schwet­zin­gen. Hier werden im Rahmen des Projekts „Lebens­ader Ober­rhein“ die Überlebensbedingungen der Sand­rasen-Lebens­gemein­schaf­ten verbessert. NABU-­Fachmann Armin Jendrysik gab spannende Aus­künfte über spezialisierte Pflanzen wie Sand-Strohblume und Sand-Sil­ber­scharte, Sand-Thymian und Steppen-Wolfsmilch. Bei den Tieren faszinierten die Larven der Ameisenjungfer, die als „Ameisenlöwen“ in ihren selbst gegrabenen Sandtrichtern auf Beute lauern. Als echte Über­raschung konnten die künftigen Biodiversitätsbotschafterinnen und -botschafter im Natur­schutz­gebiet „Hirschacker“ zwei singende Heide­lerchen beobachten, die sich hier in den letzten Jahren nicht mehr gezeigt hatten. „Ganz offensichtlich fanden sie Gefallen an den aufgelichteten Flächen. Bleibt zu hoffen, dass diese in Baden-Württemberg vom Aussterben bedrohte Vogelart dauerhaft den Hirschackerwald besiedeln wird“, sagt Martin Klatt, der die Biodiversitätsbotschafterausbildung koordiniert.

Die Exkursion am 28. Mai führte durch zwei Landschaften „von nass bis trocken“ am südlichen Ende des Hotspots: Im Natur­schutzgebiet „Sandheiden und Dünen bei Sandweier und Iffezheim“ erläuterte Alexander Müller, wie mit Ziegen und Schafen die Sandrasenvegetation beweidet und dadurch die aufkommenden Gehölze verbissen werden. Marianne Leis-­Messer, Sprecherin der NABU-Gruppe Baden-Baden/Sinzheim präsentierte den künftigen Biodiversitätsbotschaftern und -bot­schaf­ter­innen singende Heidelerchen, Neuntöter und Schwarzkehlchen und berichtete von den vielfältigen Aktivitäten des NABU im Schutzgebiet. Am Nachmittag lernte die Gruppe das Naturschutzgebiet „Bruchgraben“ kennen, das den nassen Flügel der Landschaften im Hotspot repräsentiert. Neben Gelber Schwertlilie und Kuckucks-Lichtnelke als typischen Pflanzen zeigten sich auch hier die charakteristischen Vögel, diesmal für das Feuchtgebiet: Rohrammer, Teichrohrsänger, Feldschwirl und sogar die gefährdete Rohrweihe. Marianne Leis-Messer stellte schließlich noch den neu gestalteten Lebensraum für den Schlammpeitzger vor, einen sehr eigentümlichen Fisch und eine der „Zielarten“ des Hotspot-Projekts.

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